Ihr habt ja sicher schon mitbekommen, dass ich seit September wieder mit neuem Zockerfutter ausgerüstet bin, darunter auch wie jedes Jahr mit der Neuauflage von FIFA.
Ja, ich bekenne mich schuldig, wenn ich nicht gerade ein Ei am wandern zu beklagen habe, lege ich mir den Titel jedes Jahr zu. Man hofft ja jedes Jahr wieder auf das Gute im Entwicklerteam, damit die Truppe das, was einem beim spielen des Vorgängers quer im Halse stecken blieb, beim nächsten Jahr so gut auf die Reihe bekommen, dass man den Neuling der Reihe zufriedener in den BluRay-/DVD-Schacht drückt.
Sei es nun das Gameplay an sich, die Steuerung, das Motion Capturing und damit verbundene Bewegungsabläufe der "Pixelpöhler", Bugs aus Statistiken bügeln und so weiter.
Und eigentlich halte ich mich als genügsamer Vertreter in Sachen FIFA, wenn ich Spaß mit dem Spiel habe, ob nun alleine spielend oder mit Freunden oder aber auch online mit anderen Zockern: dann ist eigentlich alles gut.
Eigentlich.
Es geht mir vielleicht nicht alleine so, aber die deutsche Synchronisation geht nun schon seit Jahren überhaupt nicht!
Damit ist nicht zwingend die Qualität der Synchronsprecher gemeint. Ehe ich die Kommentatoren kritisieren würde, müsste schon eine Menge passieren, denn schließlich sind sie nicht maßgeblich verantwortlich für das, was sie in ihrem Skript zur Übersetzung im Studio vorfinden und einzusprechen haben, das sind immer noch die Macher bei EA Sports, die sich diesem Teil der Realisierung annehmen und das Spiel für den deutschsprachigen Raum zu "lokalisieren" haben.
Die Jungs setzen das um, mit ihrem Stil der Spielkommentierung, mit ihrer Begeisterung für den Fußball und ihrer Auffassung des Berufs Kommentator. Und das in dem Umfang, der ihnen von den Verantwortlichen zur Umsetzung des neuen Titels vorgegeben wird bzw. auch in der Vergangenheit vorgegeben worden ist.
Auch dieses Jahr hatte ich da meine persönliche Wunschliste hinsichtlich der deutschen Lokalisierung. Und ehrlich gesagt war es - mal wieder - eine ganze Menge. Schon seit FIFA 14 spielte ich die Vorgänger lieber mit englischem Kommentar, da "passierte" viel mehr als auf/in der "Tonrille" meiner Muttersprache. Und auch FIFA 18 bildet da (leider) keine Ausnahme.
- Spielintro mit Hintergrundinformationen, auch mal einer kleinen Geschichte zu einem Spieler, Statistiken, das kommt viel authentischer rüber zum Spieler, während es sich im Deutschen zu sehr großem Teil meist nur auf die Aufstelllung und die derzeitige Mannschaftsperformance bezieht, zumindest im Saison- oder Karrieremodus.
- Berichterstattungen von parallel laufenden Spielen, ebenfalls im Saison- oder Karrieremodus.
- Spielernamen en masse, während es bei vielen deutschen Zeilen lediglich auf "Er hat...", "Er ist...", "Den hat er..." beschränkt.
- Einige Kommentare kommen zu seltsamen (unpassenden) Zeiten/Spielmomenten, und das nicht nur selten, sondern für meinen Geschmack viel zu oft.
- Und noch ein paar Krittelpunkte, bei denen ich mir nörgelnd/fluchend den Hintern aus der Hose tanze.
Ist eine deutsche Tonspur nach englischem Vorbild zu "groß" und deswegen schlecht umzusetzen? Die anderen Sprachen mag ich nicht beurteilen, auch sie beanspruchen schließlich ihren Platz auf der BluRay. Aber das schreckt andere Softwarehäuser auch nicht davon ab, eine umfassende Lokalisierung zu produzieren und dem Spieler zufriedenstellender anzubieten.
Sind die deutschen Synchronstimmen zufrieden mit dem, was sie dort im Rahmen des Engagements nach Vorgabe abzuliefern haben und wie es letztendlich den Spieler erreicht?
Haben sie jemals in die englische Tonspur hineingelauscht und sich dann gewünscht: "Au Schwarte, das hätte ich auch gerne in meinem Auftrag gehabt"? Waren sie dann vom "Gesamtbild", was die Produktion dann ergab, so zufrieden wie nach dem Einsprechen des letzten Satzes aus dem Skript von EA?
Frank bleibt auch bei FIFA 18 nichts anderes übrig und schaltet den eglischen Kommentar scharf, zu sehr ärgert mich das alljährliche Endergebnis der deutschen Lokalisierung bzw. Synchronisation. Allerdings, und das möchte ich deutlich betonen, liegt es nicht am Handwerk der deutschen Kommentatoren.
Vielmehr krankt es an den mangelnden Ressourcen oder der mangelnden Bereitschaft der Verantwortlichen im Hause EA Sports für eine Umsetzung nach englischem Vorbild. Wohl finanziell (Engagement der Synchronisations-"Ikonen") wie auch platzbedingt auf der BluRay und den bei der Installation nachgeladenen Datenpaketen aus dem Web, um das Spiel am Starttag komplett (inklusive Day One-Patch) auf die Konsole zu schreiben.
Mir bleibt wohl nichts weiter übrig, als auch zukünftig mit diesem Wunsch auf die Neuauflage zuzugehen. Vielleicht bin ich dann auch nicht mehr so gallig darauf, als einer der ersten Spieler kurz vor dem eigentlichen Release den Vorbestellerbonus abzugreifen und etwas eher mit dem Spiel anzufangen.
Schade!
Dadurch lasse ich mir dieses Jahr (diese Saison) das Spiel aber auch nicht verderben. Ich habe ja eine überaus positive Meinung hinsichtlich der englischen Realisierung, mit der ich weiterhin meinen Spaß an FIFA 18 haben werde, und zwar in jedem Spielmodus, den ich bei FIFA mag. Dazu gehört allerdings nicht FUT, das mit dem Sammeln hatte ich damals mit "Pannini" schon durch.
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