OBACHT: WARNUNG VOR DEM INHALT!
VIEL DARÜBER NACHDENKEN!
Wir stellen Bildbotschaften ins Netz, schreiben viel, lesen nur das Nötigste und verstehen tun und/oder wollen wir noch viel
weniger.
So urteile ich in Kurzform, bedingt durch das Geschriebene im vorherigen Satz.
Ja, es ist einfach und grundsätzlich für Jeden mit relativ wenig Aufwand möglich - auch oder eben weil es das Internet gibt - seine Meinung und Ansichten zu verschiedenen Dingen des täglichen
Lebens zu veröffentlichen. Und nicht nur jedem Einzelnen.
Streng genommen ist das, was „wir“ hier im Netz tun, Teil/Bestandteil unseres realen Lebens, „unserem“ Real Life. Selbst wenn eine Vielzahl der Menschen unter uns unter bestimmten Voraussetzungen
sagen: „Ist doch nur Internet, nehmt es doch nicht ernst.“
Die Frage, die sich mir dann stellt, wenn irgendjemand das Internet mit diesem Satz in eine Schublade legt: „Wo bitte ist da denn die Grenze?“
Das Internet ist ein fester Teil des täglichen Lebens, denn wir schenken ebendiesem Teil eine Zeit unseres Lebens. Täglich.
Information, Zerstreuung, Unterhaltung, Waren, Dienstleistungen, das und noch viel mehr nehmen und geben wir über das Internet.
Und mittlerweile in einer Form, die uns nicht einmal dazu anregt zu hinterfragen, was durch oder mit uns hierüber passiert.
Wir können uns größtenteils anteilnahmslos und steril damit vollsaugen und ebenso sind wir in der Lage ebenso zu verteilen, mitzuteilen oder auszuteilen.
Wir verlieren die Gabe uns mit Menschen auseinandersetzen zu können.
Wir verlieren auch die Bereitschaft dazu.
Und nur wenige sind in der Lage, Gabe und Bereitschaft weiter aufzubringen.
Wir nähern uns dem Zustand, in dem wir im oder ausschließlich über das Internet unsere Likes oder Sterne verteilen. Stellungnahmen und Diskussionsbereitschaft über die eigene oder soeben höchstens
überflogene Meinung anderer bestehen zum größten Teil nur aus dieser „Reaktion“.
Wir werden irgendwann - und das lebt uns die real wie auch hier im Internet (wenn man es noch unterscheiden will) die Politik (mit Polemik) vor - nur noch streiten,
These-Antithese-Konsenslos-Ping-Pong.
Meinung vertreten, Stellung beziehen und nicht mehr bereit und in der Lage dazu sein, sich mittels Empathie auch nur entfernt die andere Seite oder den Gegenüber anzuhören oder zumindest
versuchen zu verstehen.
Ich spüre es und die meisten von euch tun es:
Liken, Sterne verteilen, weitergehen und wiederholen.
Warenlieferung oder Dienstleistungserbringung bei guter Ausführung mit einer kurzen Einwertung beurteilen, weitergehen.
Schlechte Erfahrungen hingegen werden im schlimmsten Fall übertrieben und auch unbeteiligten Dritten wirksam kundgetan. Im immer seltener werdenden Fall gehen Menschen mit Problemen konstruktiv
vor und suchen gemeinsam nach einer zufriedenstellenden und somit gemeinsamen Lösung für alle Beteiligten.
Nein, es wird an klar gezogener Front sofort gestritten.
Zum eigenen Vorteil oder zum Beleg der eigenen Meinung schreckt der Mensch nicht davor zurück, sich der Fälschung oder Verfälschung in Wort, Schrift und Bild zu bedienen.
Das Internet ist in Teilen der Katalysator menschlicher - meist negativer - Verhaltensweisen auch in den Lebensbereichen ohne Netzanschluss.
Was ich mir dort zu Eigen mache geht in einen Automatismus über, den einige nur noch schwer bis gar nicht abschalten (können), wenn sie sich nicht darin aufhalten.
Ich wollte es wäre Vieles genau anders herum laufen und hätte sich somit das Internet Untertan gemacht anstatt es zu einem wesensbestimmenden Instrument im negativen Sinn werden zu lassen.