Haustiere: Ja? Nein? Und wenn, welche?

Seit 2014 wohne ich nun schon in meiner für mich viel zu großen Wohnung. Wenn meine Kinder bei mir sind, dann ist da zwar "Stimmung in der Bude" und der Platz wird recht gut genutzt, aber den Großteil meiner Zeit in der Wohnung verbringe ich alleine.

Einzelgänger hin oder her, so eine Wohnung im 2. Obergeschoss kann manchmal auch für einen Eremiten wie ich es bin [Hier bitte ein leises Räuspern einfügen] recht einsam werden, besonders dann, wenn die Kinder gerade wieder gegangen sind, was in der Regel jeden zweiten Sonntagvorabend der Fall ist.

Dann denke ich mir meist: "Die Wohnung ist doch viel zu Groß für dich alleine", oder "Warum setze ich mich eigentlich nicht kleiner", oder "Ein Haustier, das fehlt dir."

Bisher bin ich mit diesen Gedanken weitestgehend alleine geblieben oder wenn ich darüber sprach, war der letztendlich gemeinsame Nenner, dass es für ein Haustier wenig attraktiv wäre, denn meine Arbeitszeiten schwanken wochentags schon ziemlich. Bisher kam ich immer zu dem Schluss, dass es unverantwortlich von mir wäre, nur nach dem eigenen Gusto ein Haustier bei mir einziehen zu lassen, wenn ich ihm nur spärlich gerecht werden kann. Ich möchte ja nicht nur, dass es mir gut geht, sondern mein "Kumpel" soll die Lebensqualität bekommen, die er/sie/es auch verdient. Ich spreche hier über ein Lebewesen mit berechtigtem Anspruch auf ein gutes Leben. Nicht ich möchte nur einen "Kumpel", ich möchte ein "ein guter Kumpel" sein.

Und der letzte Sonntag war wieder einer dieser Sonntage, an dem meine Kinder wieder aufbrechen mussten. Nicht falsch verstehen, wir hatten ein tolles Wochenende und ich hatte auch einen herrlichen Sonntagabend im Anschluss daran, aber der Gedanke kommt immer wieder, mindestens jedes zweite Wochenende.

Montagmorgen also wieder die gleichen Fragen und Gedanken:

"Hund? Neeee, der geht doch hier die Wände hoch, wenn ich zehn bis vierzehn Stunden außer Haus bin, und zur Arbeit kann er mich nicht begleiten, dazu die ganzen Termine während der Arbeit."

Haken dran. Mal wieder. [Seufzer bitte hier dazudenken]

"Katze? Dann aber mindestens zwei, und nicht vom Züchter. Mensch, ich wohne ja im 2. OG, Freigänger würden es auf jeden Fall nicht. Der Platz ist ja kein Problem, aber welche deiner Pflanzen müssten dann weg? Welche sind giftig? Welche sind lecker für Katzen? Nicht, dass sie sich hier wie Büffetfräsen an der Salatbar bedienen!"

Haken dran. Für den Moment und zögernd. Mal wieder. [Nächster Seufzer]

"Schlange? ****** muss doch noch eine vermitteln und hat dich gefragt! Aha, drei bis vier Meter lang wird sie... mit Kaninchen füttern... tiefgefroren... mit Fell... auftauen bis auf Körpertemperatur... dann verfuttern... Frank, bist du beknackt? Deine Kinder lieben solche Flauschknubbel, was glaubst du eigentlich, den Schock fürs Leben bekommst du aus den beiden Kindern nie wieder raus! Und außerdem: Terrarium und so! Oder willst du die Python der Länge nach in der Dachrinne unterkommen lassen?"

236 Haken dran. Jetzt aber endgültig! [Ein zu mir selbst gebrummeltes "Du Idiot"]

Endgültig ist gut, das passiert mindestens alle zwei Wochen mit und bei mir. Das ist wie die Checkliste von Piloten vor jedem Flug.

Dabei habe ich bisher nicht mal annähernd die viellecht sich bietenden Optionen durchdacht. Meine oder die meines/meiner „Gefährten“.

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Kommentare: 2
  • #1

    Richard @gebbinger (Montag, 25 September 2017 05:38)

    Hey Frank.

    Die Gedanken habe ich auch oft...
    Aber ich habe definitiv 1000 Haken dran gemacht und bleibe Haustierfrei.
    Dafür gehe ich wenn es die Zeit erlaubt mit Tierheimhunden meine Gassirunden. Die freuen sich auch sehr darüber. Schau doch mal in einem Tierheim in Deiner Nähe ob die Stammgassigeher suchen. Und mit den Kindern ist das auch eine Alternative.

    Grüße Richard

  • #2

    Frank (Montag, 25 September 2017 06:00)

    Hey Richard,

    das könnte durchaus eine (weitere) realisierbare Option sein, der ich mal nachgehen werde.
    Vielen Dank für den Tipp!

    Frank